Bauspardarlehen im Jahr 2019: Prämie bleibt zwar gleich, aber die Sparer verändern sich
Die aktuelle Sparstudie der Erste Bank bringt ans Licht, was ohnehin viele geahnt haben. In Österreich wird zwar gespart, aber nicht mehr hauptsächlich der Zukunftsvorsorge wegen. Noch immer ist es ungeschlagen das gute alte Sparbuch, dem im Land der Berge das höchste Vertrauen geschenkt wird. Gleich darauf folgt das Bauspardarlehen. Daran wird auch das kommende Jahr 2019 nichts ändern.
Online seit: 29.11.2018 | Themenbereich: Kredite & Finanzierungen
Sparen ist weiterhin beliebt, die Prioritäten haben sich jedoch verschoben
„Sparen ist heute unnötig. Die Zeit verlangt, dass wir alles Verdiente zurück in die Wirtschaft pumpen, um das System zu erhalten.“
Haben Sie diesen Spruch auch schon gehört? Und was halten Sie davon?
Dass die Österreicher ihr Geld lieber ausgeben als es auf die Seite zu legen stimmt aber so nicht. Zum Glück. Gute drei Viertel der rot-weiß-roten Bevölkerung legt laut einer Studie der Erste Bank einen Teil ihres Einkommens auf die Seite. Verändert hat sich jedoch, wofür gespart wird. Im Vergleich zu vor rund zehn Jahren ist die Zahl derer, die ihr hart erarbeitetes Geld nicht für die Zukunft, sondern für Urlaub und Konsumgüter weglegen, gestiegen.
Verändert hat sich auch die Art, wie gespart wird. Das Sparbuch verliert in den letzten Jahren an Neuverträgen, während das Online-Sparen an Popularität gewinnt. Laut Raiffeisen OÖ sind die Online-Einlagen im Jahr 2018 um satte 14,6 Prozent gestiegen. Fast die Hälfte aller Raiffeisen-Sparer besitzt demnach bereits ein Online Sparkonto. Das verdeutlicht, wie weit die Digitalisierung schon in unser tagtägliches Leben vorgedrungen ist.
Auch Tendenz zum Abschluss eines Bauspardarlehens ist rückläufig. Aber nur bei einer gewissen Sparer-Gruppe.
Auch die Zahl derer, die ein Bauspardarlehen abschließen, ist im ersten Halbjahr 2018 gesunken. Das ließen Wüstenrot, Raiffeisen, s Bausparkasse und start: bausparkasse, die vier österreichischen Bausparkassen, im August 2018 verlautbaren.
Wird in Österreich etwa doch weniger gespart und das Geld für Schmuck und neue Kleider ausgegeben? Mitnichten. Der Teufel liegt wie immer im Detail. Zwar sind die Zahlen der Neuabschlüsse rückläufig, die Mehrheit derjenigen, die sich aber weiterhin für ein Bauspardarlehen entscheiden, tut das aus einem gewissen Grund: Zur Schaffung eines Eigenheims liegt der Bausparvertrag auf der Beliebtheitsskala nach wie vor weit oben.
2019: Keine Veränderung der Prämie im Vergleich zu 2018
Österreicher, die mit dem Kauf einer Immobilie oder eines Grundstücks vorsorgen wollen, bauen weiterhin auf das gute alte Bauspardarlehen. Das bleibt auch im Jahr 2019 so. Die Prämien bleiben auch im kommenden Jahr weiterhin bei 1,5 Prozent. Grund genug für Häuslbauer, nicht vom gewohnt sicheren Pfad abzuweichen.
Bausparen bleibt unter Häuslbauern beliebteste Anlageform
Die österreichische Gesellschaft wird nicht verschwendungs- oder kauffreudiger. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wir leben in einer Zeit, in der die Europäer sich wieder zunehmend zurückziehen. Die Werte der tendenziell größeren Gruppe der Generation Y haben sich verschoben. Ein Großteil besinnt sich wieder zurück auf die „alten Werte“ Familie und Sicherheit.
Es muss nicht immer „der Bausparer“ sein
Der Wunsch nach Ordnung und Sicherheit erklärt auch, warum renditeschwache Anlageformen nach wie vor die unangefochtenen Spitzenreiter sind. Um anderen Sparformen Vertrauen zu schenken, fehlt dem Großteil der österreichischen Bevölkerung eigenen Angaben zufolge das Wirtschaftswissen, das es braucht, um das Risiko richtig einschätzen zu können.
Sicherheit durch Finanzbildung und Beratung gewinnen
„Wer das nötige Wissen nicht besitzt, der hat die Möglichkeit, sich Unterstützung von jemandem zu holen, der darüber verfügt.“ meint dazu Mario Schantl, Gründer des Finanzdienstleistungsunternehmens Optifin. „Der fixe, niedrige Kreditzins und die Möglichkeiten zur Sondertilgung sind nach wie vor die Argumente, die für den Bausparvertrag sprechen.„
Optifin ist ein österreichweit tätiger Finanzdienstleister mit Sitz in Wien. Der Dienstleister wird im Auftrag seiner Kunden – und nicht im Auftrag einer Bank - aktiv. Unabhängige Berater sind in allen neun Bundesländern zu finden. Auf diese Weise gewährleistet Optifin neben der schnellen Terminvergabe auch einschlägige regionale Marktkenntnisse. Die Erstberatung ist kostenlos.
Eine beliebte flexible Form der Immobilienfinanzierung ist beispielsweise der Hypothekarkredit, bei dem der finanzierenden Bank eine Liegenschaft als Sicherheit angeboten wird. Im Gegensatz zum Bauspardarlehen sind die Spielregeln beim Hypothekarkredit bei weitem nicht so rigoros abgesteckt. Es gibt weder eine Kreditsummen-Obergrenze noch eine Regelung zur Ober- und Untergrenze des Zinssatzes. Wer also eher nicht zur konservativ sicherheitsorientierten, adaptiv-pragmatischen Bevölkerungsschicht gehört, gut vergleicht und gekonnt verhandelt, der wird mit einem Hypothekarkredit sehr zufrieden sein.
Vergleichen und Ausverhandeln kostet jedoch Zeit. Viel Zeit. In Österreich gibt es rund 800 Kreditinstitute. Unüberlegt sollte niemand eine solch einschneidende, lebensverändernde Entscheidung wie die eines Immobilienkaufs treffen. Vernünftiger ist es, die Suche nach dem passenden Kredit „auszulagern“. Und zwar an jemanden, der erstens genügend Ahnung mitbringt und zweitens frei agieren kann. Nur, wenn der Berater ungebunden ist, kann er im Sinne des Kunden aktiv werden, Angebote vieler Banken einholen und vergleichen.
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Redaktion Bauwohnwelt