Anschaffung eines Pools: Was zu beachten ist
Wenn in den Sommermonaten die Tage lang und die Temperaturen heiß sind, gibt es wohl kaum etwas Verlockenderes als eine erfrischende Abkühlung im Wasser. Doch zwischen überfüllten Liegen, gechlortem Badewasser und Schweißgeruch kann einem die Lust aufs Freibad schnell vergehen. Viel schöner wäre es doch, wenn stattdessen der eigene Pool direkt im Garten steht.
Online seit: 15.12.2022 | Themenbereich: Gartenbau
Was früher mit teuren Bauarbeiten verbunden war und nur den Besitzern großer Villen mit entsprechend weitläufigen Grundstücken vorbehalten war, kann sich heute fast ein jeder leisten: ein Swimming-Pool im heimischen Garten.
Dank verschiedenster Individuallösungen gibt es auf dem Markt unzählige Varianten der Schwimmbecken. Der Fantasie des Kunden sind bezüglich Form, Material und Größe keine Grenzen gesetzt. So findet sich für jede Gartengröße und jeden Geldbeutel eine passende Lösung, um den sommerlichen Badespaß auf das eigene Grundstück zu verlegen.
Diese Pool Varianten gibt es
Gehen wir nun etwas detaillierter auf die Form und das Material des Swimming-Pools ein. Hier gibt es die größten Spannweiten bezüglich des Preises und der Witterungsbeständigkeit. Daher sollte vor der Anschaffung genau überlegt werden, ob der Pool dauerhaft oder nur temporär aufgebaut werden soll, und wie viel Geld man dafür ausgeben möchte.
1. Das Stahlwandbecken
Wer sich für einen saisonal aufgestellten Pool in den Sommermonaten interessiert, entscheidet sich häufig für ein Stahlwandbecken. Solche Pools sind in der Regel rund oder achteckig geformt und haben eine Beckenhöhe von 90 bis 130 cm. Sie sind ein guter Kompromiss für kleine bis mittelgroße Gärten, da sie in einem Durchmesser zwischen 3,5 und 5,5 Metern erhältlich sind. Die dafür benötigte Wassermenge beläuft sich entsprechend auf 3.200 bis 7.200 Liter und sollte als Kostenfaktor berücksichtigt werden. Dafür garantiert so viel Wasser auch den Badespaß für die ganze Familie. Luftmatratzen und Schwimmringe finden in einem Stahlwandbecken ebenso Platz wie Wasserpistole und Schnorchel. Die Stabilität des Pools wird durch die Verankerung der Seitenwand in einer Führungsschiene am Boden.
2. Quick-Up-Pool
Bei einem Quick-up-Pool handelt es sich prinzipiell um ein Planschbecken aus Kunststoff, welches mit Luft aufgepumpt wird. Diese haben je nach Größe ein Fassungsvermögen von etwa 150 bis 5000 Litern. Durch die niedrige Wassertiefe eignen sie sich insbesondere für Babys und Kleinkinder zum Planschen. Ein weiterer Vorteil ist der schnelle Auf- und Abbau. So lässt sich ein Quick-up-Pool leicht an einen anderen Ort versetzen oder entfernen, wenn der Platz anderweitig benötigt wird. Zu beachten gilt, dass das Kunststoffmaterial nicht witterungsbeständig ist und im Laufe der Jahre durch die UV-Strahlung im Sonnenlicht porös wird. Dafür ist der Anschaffungspreis unschlagbar günstig. Einfache Modelle sind bereits für 20 oder 50 Euro im Baumarkt erhältlich.
3. Der Pool aus Styropor
Was zunächst nach einem unmöglichen Baumaterial klingt, hat sich im Poolbau durchaus etabliert: in den Erdboden eingelassene Schwimmbecken aus Styroporwänden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Styropor ist ein hervorragender Wärmeisolator, daher wird die im erwärmten Wasser gespeicherte Energie nicht so schnell ans Erdreich abgegeben. Das spart Kosten bei der Beheizung. Der Bau ist allerdings aufwändiger, da zunächst eine Erdgrube für den Pool mit dem Bagger ausgehoben werden muss. Der Zuschnitt der Styroporblöcke ist dafür denkbar einfach und kann individuell an die Beckengröße angepasst werden. Für die nötige Stabilität werden die Blöcke vollständig mit Beton aufgefüllt. So entsteht eine massive Außenwand. Die reinen Baukosten für diese Form des Schwimmbeckens belaufen sich abhängig von der Größe auf 3.000 bis 7.000 Euro.
4. Das GFK-Becken
Mittels glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) lassen sich ganze Becken individuell vorfertigen. Eine entsprechende Beckenwanne wird dann in die vorab ausgehobene Grube gesetzt und mit Magerbeton unterfüttert. Das verwendete Material ist extrem robust und widerstandsfähig gegen Frost und UV-Strahlung. Die Baukosten sollten mit 3.000 bis 10.000 Euro veranschlagt werden.
5. Das Edelstahlbecken
Die wohl edelste Variante des hauseigenen Swimming-Pools ist das Edelstahlbecken. Die geschliffene, polierte Oberfläche des Materials vermittelt Eleganz, Purismus und erzeugt einzigartige Lichtreflexionen im Wasser. Zudem ist Edelstahl absolut rostresistent und besonders langlebig. Ein Edelstahlbecken besteht aus einzelnen Metallplatten, die miteinander verschweißt werden. Durch dieses Baukastenprinzip ist eine individuelle Gestaltung des Pools möglich. So viel Aufwand hat seinen Preis: Dieser beginnt im fünfstelligen Bereich und ist nach oben hin offen, je nach Ausstattung.
Die richtige Reinigung des Pools
Bei der Anschaffung eines Pools sollten laufende Arbeiten wie die Reinigung einkalkuliert werden. Für die Entfernung von Blättern genügt ein Kescher. Die Außenwände werden mit einer grobborstigen Bürste abgeschrubbt. Alternativ gibt es spezielle Pool-Roboter, die sich automatisiert an den Wänden entlang saugen, vergleichbar mit einem Saugroboter in der Wohnung.
Unabhängig davon, ob der Pool dauerhaft oder saisonal aufgestellt wird, lohnt die Investition in eine vollwertige Sandfilteranlage. Damit wird nicht nur grober Schmutz aus dem Becken entfernt, sondern auch die Algenbildung vermindert. Eine gut gewartete Filteranlage kann den Einsatz chemischer Reinigungsmittel wesentlich reduzieren.
So lassen sich die laufenden Kosten reduzieren
Ist der Poolbau abgeschlossen, entstehen weiterhin laufende Kosten für Strom, Wasser und Wartung. Damit diese nicht zu sehr ins Geld gehen, gibt es einige Tricks, um die größten Kostenfaktoren zu minimieren, die bereits bei der Planung berücksichtigt werden sollten. Aber keine Sorge: eine Nachrüstung zu einem späteren Zeitpunkt ist möglich.
Eine Möglichkeit bei der Beheizung des Pools Strom einzusparen, ist die Verwendung von Absorbermatten. Hierbei handelt es sich um eine mobile Solarthermieanlage, die an einem vollsonnigen Platz neben dem Pool aufgestellt wird. In den Matten befinden sich kleine Röhrchen, durch die das Wasser des Pools fließt. Die Matten nehmen die Sonnenenergie auf und geben sie in Form von Wärme an das Wasser ab. So wird mit der Kraft der Sonne das Badewasser erwärmt.
Ist das Wasser erwärmt und der Pool nicht genutzt, sollte eine Abdeckplane über das Becken gezogen werden. Damit wird die Verdunstung unterbunden und der Wärmeverlust über Nacht beträgt lediglich 1 bis 2 Grad.
Der eigene Pool muss also kein Wunschtraum bleiben!
Redaktion Bauwohnwelt