Dinge die bei einem Gewächshaus zu beachten sind
Fast unbegrenzte Möglichkeiten bietet das beheizte Gewächshaus, das sogar die Kultur von tropischen Pflanzen wie Orchideen oder Bromelien, das Überwintern frostempfindlicher Kübelpflanzen sowie einen vielfältigen Winteranbau und zahlreiche Anzuchtmöglichkeiten zulässt.
Online seit: 26.03.2012 | Themenbereich: Terrasse & Balkon
Infos über den Bau eines Gewächshauses
Gewächshäuser gibt es als fest installierte Variante mit kompletter Glaseindeckung oder Hohlkammerplatten sowie als flexibles Modell mit Folienabdeckung – beides in unterschiedlichen Größen.
Formen und Größen: Die gängigste Form ist das Gewächshaus mit Satteldach, dessen Neigungswinkel zwischen 25 und 30 Grad liegt. Die Mindestgröße eines Kleingewächshauses, um Kräuter und Gemüse zu ziehen, sollte 5 m² betragen. Komfortabler sind natürlich 8 oder 12 m², das hängt vom verfügbaren Platz ab. Als eine Art Wintergartenersatz könnte man das Anlehnhaus betrachten, das drei senkrechte Wände und ein Pultdach besitzt. Es bietet viele Vorteile. Zum einen reflektieren weiße Hauswände das Licht, Steinmauern speichern Wärme, und die Wasser- und Stromversorgung ist einfacher, da es direkt am Wohnhaus liegt. Zum anderen können die Stehwände höher sein, was das Luftvolumen erhöht. Allerdings ist das Anlehnhaus nicht von allen Seiten besonnt. Eine dritte gängige Variante ist das Rundbogengewächshaus mit Doppelstegplatten und einer Stahlrohrkonstruktion. Folienhäuser gibt es in Rundbogen- oder Tunnel- bzw. Tonnenform, ebenfalls mit Stahlkonstruktion. Des Weiteren sind noch Sonderformen wie das Mini-Gewächshaus für Balkon und Terrasse oder ein Rundgewächshaus mit meist sechseckigem Grundriss und Kuppeldach im Handel erhältlich.
Konstruktionen: Hier findet hauptsächlich Aluminium Verwendung, das witterungsbeständig, leicht formbar und dennoch stabil ist. Achten Sie auf eine gute Dichtung zwischen Streben und Scheiben. Holz sieht zwar natürlicher aus, ist aber als Fertiggewächshaus teurer und muss von Zeit zu Zeit mit einem pflanzenverträglichen Holzschutzmittel gestrichen werden. Gewächs- und Folienhaus sollten auf einem stabilen Untergrund stehen. Der mitgelieferte Stahlrahmen kann entweder mit robusten Erdhaken fest im Boden verankert – was bei Folienhäusern ausreichend ist –, auf handelsüblichen Gehwegplatten aus Beton (Maße 50 x 50 cm) montiert oder allseits auf einem Streifenfundament platziert werden. Die frostfreie Tiefe für dieses Fundament beträgt 80 cm. Es verhindert das Eindringen von Feuchte und hält gleichzeitig unerwünschte Besucher wie Wühlmäuse oder Maulwürfe fern. So ein Fundament ist für größere beheizbare Gewächshäuser empfehlenswert, für einfache Hobby-Gewächshäuser genügt die Montage auf den Betonplatten.
Eindeckung: Sie kann aus Glas oder Hohlkammerplatten (Steg- oder Doppelstegplatten) bestehen, die aus UV- und witterungsbeständigem, bruch- und schlagfestem Polykarbonat (PC) gefertigt sind. Polykarbonatplatten sind zusätzlich gegen Vergilben beschichtet. Übliche Stärken für Gewächshäuser sind 6 und 10 mm, wobei 6 mm völlig ausreichen, denn die meiste Kälte tritt über die Aluminiumprofile, den Boden oder undichte Stellen ein. Die teurere Variante ist Glas, wenn es bruchfest sein und gut isolieren soll.
Das Foliengewächshaus hingegen ist bruchsicher, reißfest, leicht aufzubauen oder auch zu versetzen. Die Folie besteht aus Polyethylen und wird oft durch Gitternetzeinlagen verstärkt.
Belüftung: Auch für das kleinste Gewächshaus ist eine Belüftung unerlässlich. Bis auf das Foliengewächshaus können alle Gewächshäuser auch durch Dachfenster belüftet werden. Eine automatische Belüftung ist dabei die Luxusvariante. Foliengewächshäuser hingegen können nur quer gelüftet werden, was die Gefahr von Zugluft birgt. Zusätzliche, oben in den Ecken angebrachte kleine Ventilatoren sorgen für eine Umwälzung der Luft, ersetzen aber nicht das Belüften. Praktisch sind auch Lamellenfenster, die nachträglich eingebaut werden können. Von einer Stehwand wird ein Stück ausgeschnitten und das Lamellenfenster von innen an den senkrechten Verstrebungen befestigt. Die Lamellen werden entweder von Hand oder automatisch geöffnet.
Heizung: Ab Herbst kann eine Heizung sinnvoll sein. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten wie thermostatgesteuerte Gewächshausheizungen, Propangasheizungen (öfter lüften!) oder einfache Gebläseheizungen. Wer nicht das komplette Gewächshaus heizen möchte, kann auch Wärmematten, Bodenheizkabel oder Fußwärmematten nutzen
Einrichtung und Zubehör: Sehr praktisch und flexibel verwendbar sind Pflanztische mit herausnehmbaren Plattensegmenten, beides aus Aluminium gefertigt und dadurch auch pflegeleicht. Höhenverstellbare Zwischenböden bieten zusätzlich Platz, Wandregale sorgen nochmals für Abstellfläche. Zur Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchte sind ein Minimum-Maximum-Thermometer und ein Hygrometer unerlässlich. Pflanzen- und Wachstumsleuchten können für das ganzjährige Gärtnern, besonders für die Anzucht sehr nützlich sein. Eine Schattierung im Sommer mit leicht anzubringendem Schattierungsgewebe leistet ebenfalls gute Dienste. Zu guter Letzt sollten Strom- und Wasserleitungen noch fachgerecht verlegt werden.
Bildquelle: pixabay
Redaktion Bauwohnwelt