Die richtige Arbeitskleidung - worauf Sie achten sollten
Eine geeignete Arbeitskleidung gehört in vielen Unternehmen, sowie auch beim Handwerken zu den wichtigsten Utensilien, die nicht fehlen dürfen. Welche Arten von Arbeitskleidung es gibt, was diese bringen und woher sie kommen, erfahren Sie hier.
Online seit: 21.08.2015 | Themenbereich: Arbeitsschutz
Die grundsätzlichen Informationen
Die Schutzkleidung oder Arbeitskleidung ist in vielen Unternehmen sehr wichtig. Die meisten Arbeitgeber stellen sie dem Mitarbeiter zur Verfügung.
Es gibt allerdings auch kleinere Firmen, bei denen eine eigene Arbeitskleidung angeschafft werden muss. Oft wird dies nur mit Protest angenommen, doch für solch einen Fall gibt es eine besondere Regelung im Gesetz. Wenn Arbeitskleidung aus der eigenen Tasche gezahlt werden muss, so kann diese von der Steuer abgesetzt werden. In solch einem Fall darf die eigens dafür angeschaffte Kleidung aber nicht für den Straßengebrauch genutzt werden.
Das ist in der heutigen Zeit leider nicht immer einfach, denn einige Unternehmen stellen sehr hochwertige Kleidungsstücke her, die sich selbst im Alltag gut tragen lassen. Sollte solch eine Arbeitsbekleidung privat genutzt werden, dann gilt diese rechtliche Regelung nicht. Einige Hersteller wie engelbert strauss stellen sogar bewusst Shirt-Varianten her, die sich gut zu einer Berufshose kombinieren lassen und somit auch alltagstauglich sind. Sollte diese Kleidung nicht privat angezogen werden, so kann sie nur dann abgesetzt werden, wenn die Kauf-Belege aufbewahrt werden. Es muss bewiesen werden, dass die Kosten allein getragen wurden.
Sollte die Arbeitskleidung verschmutzt sein, so können auch jegliche Reinigungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Auch hier sollten die Belege aufbewahrt werden.
Die Arten der Arbeitskleidung in der Übersicht
Die hygienische Arbeitskleidung: Hierbei handelt es sich um spezielle Kleidungsstücke, die vor allem im gastronomischen oder medizinischen Bereich genutzt werden. Im medizinischen Bereich zählen hierzu Mundschutze, Handschuhe oder OP-Kittel. In der Gastronomie werden bei Köchen Haarnetze oder andere Stücke getragen, damit keine Haare oder weitere Partikel ins Essen gelangen. Solch eine Arbeitskleidung wird in der Regel vom Unternehmen gestellt und muss nur sehr selten selbst gekauft werden. Oft werden solche Utensilien auch als Einfachkleidungsstücke angeboten.
Sie werden nach einmaliger Nutzung weggeworfen.
Die werbende Arbeitskleidung: Hierbei ist die Rede von Berufskleidung, die dem Erscheinungsbild der Firma beiträgt. Beliebtes Beispiel ist das Unternehmen Burger King. In diesem Fall tragen alle Mitarbeiter ein einheitliches Shirt, welches dann mit dem Unternehmen verbunden wird, wenn die Person zu sehen ist. In einer Bank sind Angestellte am Anzug zu erkennen, dort wiederum könnte der Anzug von der Steuer abgesetzt werden, wenn er wie gesagt nicht im Privatleben, sondern ausschließlich in der Bank während der Arbeitszeit getragen wird. Ein Anzug als werbende Arbeitsbekleidung wird nur selten von einem Unternehmen gestellt. Andere Kleidung – beispielsweise bestimmte Uniformen – müssen allerdings vom Unternehmen bereitgestellt werden.
Die Schutzkleidung: Eine Schutzkleidung ist gerade in der Industrie sehr wichtig, wenn an Maschinen oder großen Werkzeugen gearbeitet wird. Wie der Name vermuten lässt, dient die Schutzkleidung dem Schutz des Menschen. Beliebt sind hier gerade die Stahlkappenschuhe oder Schutzhelme. Diese werden dann von namhaften Herstellern verkauft, können aber auch vom Arbeitgeber bereitgestellt werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Sollten Stahlkappenschuhe oder andere Sicherheitsutensilien beim Tragen Mängel aufweisen, sollte unbedingt der Arbeitgeber kontaktiert werden. In diesem Fall ist die Gesundheit des Arbeitnehmers gefährdet.
Wichtige Kleidungsstücke zum Schutz
Während es bei den werbenden Kleidungsstücken lediglich auf das Aussehen und den Komfort ankommt, müssen bei der Schutzkleidung gewisse Aspekte erfüllt werden. In vielen Handwerksberufen sind schützende Kleidungsstücke, beispielsweise Handschuhe, unerlässlich.
Wird in einer chemischen Einrichtung gearbeitet, sollte auf eine genormte Schutzkleidung geachtet werden, die beispielsweise vor giftigen Dämpfen schützt. Hier ist gerade die Atemmaske – egal ob einmaliger oder mehrmaliger Gebrauch – unentbehrlich. Doch auch Säuren oder andere Chemikalien müssen vom Körper ferngehalten werden, weswegen Arbeitnehmer hier zu Schutzanzügen und Handschuhen greifen. Nach der Arbeit sollte die Kleidung kurz abgewaschen werden, damit sich giftige Stoffe lösen können.
In der Industrie – vermehrt in der Metallverarbeitung – kann es zu hohen Temperaturen kommen. In diesem Fall ist eine Hitzeschutzkleidung wichtig. Sie wird nach der europäischen Norm EN 531 produziert und muss gewisse Temperaturen aushalten können, damit Verbrennungen vorgebeugt wird. Ob ein solcher Schutz benötigt wird, kommt immer auf die jeweilige Arbeitsstelle an.
Viele Situationen in den unterschiedlichen Berufsgruppen erfordern eine hohe Sicherheit und somit speziell angepasste Arbeitsbekleidung.
Ein klassisches Beispiel für Schutzkleidung ist die Kleidung von Polizisten. Diese muss nicht nur funktionale Taschen bieten, sondern auch vor Angriffen schützen. Gerade bei Sondereinheiten des SEK gehören Schutzanzüge zum normalen Inventar. Hier sind besonders die Schutzhelme, die Brustpanzer und die Schilde wichtig. Schilde kommen gerade bei Demonstrationen zum Einsatz, wenn der Schutz vor Wurfstücken gewährleistet werden muss. Die Kleidung wird von der Regierung gestellt, weswegen hier keine eigenen Anschaffungskosten getragen werden müssen.
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Redaktion Bauwohnwelt