Coronavirus: So sollten Sie im Haushalt auf Hygiene achten

Das neuartige Coronavirus löst derzeit weltweit Verunsicherung aus. Informationen wie Sie sich vor einer Infektion schützen können haben Sie bereits mehrfach aus der Presse erfahren. Wie Sie zusätzlich im Haushalt für Hygiene sorgen, erfahren Sie hier.


Online seit: 19.03.2020 | Themenbereich: Gesundheit
Coronavirus: So sollten Sie im Haushalt auf Hygiene achten

Um sich im Kontakt mit Menschen vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen*, rät die österreichische Bundesregierung, sowie auch das Robert-Koch-Institut - wie bei anderen respiratorischen Krankheiten und Grippewellen -, zu einer guten Handhygiene (mehrmals täglich ca. 30 Sek. mit Seife waschen und desinfizieren), Husten- und Nies-Etikette und der Abstand von ca. 1-2 Metern zu anderen Menschen.

Was die Haushaltshygiene angeht, gibt es von Seiten des Instituts und anderen Gesundheitsorganisationen im Fall des Coronavirus keine speziellen Vorsorgemaßnahmen. Doch im Prinzip können Sie - bei Verdacht auf Viruserkrankungen in Ihrem Umfeld oder einfach nur zur Vorbeugung - die üblichen Hygienemaßnahmen vornehmen, die krankmachende Keime im Zuhause eindämpfen. 


Hier einige Tipps dazu:


Wohnung hygienisch reinigen: Welche Putzmittel brauche ich?

Für die Wohnungsreinigung reichen in der Regel die gängigen Haushaltsreiniger. Wir sind uns einig, dass antibakterielle Reinigungsmittel oder Putztücher aus dem Supermarkt keine Vorteile bringen und auch Desinfektionsmittel keine Reinigung ersetzen, da sie keinen Schmutz entfernen. Nur in Ausnahmefällen auf Anraten eines Arztes oder des Gesundheitsamtes sollten diese eingesetzt werden.

Achten Sie stattdessen darauf, in Küche sowie Bad und Toilette getrennte Putzlappen zu verwenden und diese bei mindestens 60 Grad zu waschen und regelmäßig zu wechseln. Sorgen Sie dafür, dass Putztücher nach Verwendung gut und schnell trocknen, um Bakterien keine Chance zu geben.


Die 60-Grad-Wäsche ist für viele immer noch das Nonplusultra, um Keime und Bakterien abzutöten und sollte bei anfälligen Textilien auch angewandt werden: Das sind Putz- und Spüllappen sowie Handtücher, Waschlappen, Bett- und Unterwäsche. Für andere Kleidung sind in der Regel niedrigere Temperaturen ausreichen. Auch auf Hygienespüler können Sie verzichten. Vergessen Sie bei Ihren Hygienemaßnahmen aber nicht die Waschmaschine: Hier finden Bakterien ein feuchtwarmes Klima, das sie gedeihen lässt - lassen Sie das Gerät also einmal in der Woche bei mindestens 60 Grad im Heißwaschgang laufen.


Haushaltshygiene: Gegen Viren vorgehen mit richtigem Lüften

Regelmäßiges Lüften ist sowieso gut für das Raumklima und bannt die Schimmelgefahr. Doch auch das Ansteckungsrisiko mit Viren senken Sie durch Stoßlüften. Denn in geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Viren in der Luft stark ansteigen. Durch ein verbessertes Raumklima ziehen Sie außerdem den Vorteil, dass Mund- und Nasenschleimhäute zu stark austrocknen, was bei Ihrem Immunsystem bei der Abwehr von Viren zugute kommt.

Wichtig ist eine gute Handhygiene. Waschen Sie sich mehrmals täglich mind. 30 Sekunden lang Ihre Hände und desinfizieren Sie diese.


 

Virologe beobachtet neues Anzeichen der Infektion

Hendrik Streeck als Facharzt für Virologie und Infektionsepidemiologie beschrieb im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung neuartige Symptome, die er bei Covid-19-Patienten beobachtet hatte: "Fast alle Infizierten, die wir befragt haben, und das gilt für gut zwei Drittel, beschrieben einen mehrtägigen Geruchs- und Geschmacksverlust. Das geht so weit, dass eine Mutter den Geruch einer vollen Windel ihres Kindes nicht wahrnehmen konnte". Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Er hatte mehr als 100 mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen im Krankenhaus nach ihren Beschwerden befragt. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns würde eher im späteren Stadium einer Coronavirus-Infektion auftreten, so Streeck.

 

Folgende Symptome können auf eine Infektion mit Coronaviren hinweisen:

(Stand: 19.03.2020, WHO)

  • Fieber
  • Trockener Husten und Sputum (Auswurf)
  • Abgeschlagenheit
  • Atemprobleme wie Kurzatmigkeit
  • Kau- und Kiefergelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit/Erbrechen
  • verstopfte Nase
  • Durchfall


Bei schweren Verläufen kann es bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 zu einer Lungenentzündung kommen.

 

Sollten bei Ihnen Symptome wie Fieber, Husten oder Kurzatmigkeit auftreten: Bleiben Sie bitte zuhause und melden sich unter der Nummer 1450. Die telefonische Gesundheitsberatung ist rund um die Uhr erreichbar. Allgemeine Fragen zum Coronavirus beantworten Ihnen ebenfalls rund um die Uhr die ExpertInnen der AGES unter 0800/555621.

 

Bleiben Sie gesund!

 

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